An jenem Samstagmorgen begann das, womit keiner von uns gerechnet hat. Wir dekorierten bereits um acht Uhr den LKW der Fahrschule Findeisen und stellten Stühle, auf denen der Musikverein Meinersdorf e.V. Platz genommen hat. Noch auf dem Weg zur Unteren Bahnhofstraße konnten wir uns nicht vorstellen, was uns zum Umzug, welcher über die Hauptstraße und Stadtbadstraße zum Festgelände verlaufen sollte, erwarten würde. Eigentlich war unser Plan, Thalheim mit Musik und Krawall zu wecken. Dieser Plan ging nicht ganz auf, denn als sich der Umzug in Bewegung setzte, säumten bereits viele Zuschauer die Bürgersteige entlang der Route und folgten uns zum Festgelände unter dem Lärm der Sondersignale unserer Fahrzeuge und der Blasmusik der Meinersdorfer Musikanten.
Die Eröffnung
Mit einer großen Anzahl an Besuchern auf dem Festgelände angekommen, stellten wir uns, gemeinsam mit den Kameraden unserer Partnerfeuerwehr aus Roßtal, vor der Bühne auf. Unser Bürgermeister Nico Dittmann eröffnete mit seiner Rede das Fest und die Schützen der Privilegierten Schützengesellschaft Thalheim 1895 e.V. gaben mit einem dreifachen Salutschuss den Startschuss für ein wundervolles Wochenende.
Buntes Treiben
Während die Meinersdorfer Musikanten ihre musikalische Begleitung auf der Bühne fortsetzten und alle Stationen des Festgeländes besetzt wurden, entstand auf der Stadtbadstraße die Blaulichtmeile, bestehend aus:
- Deutsches Rotes Kreuz,
- Drohneneinheit der Freiwilligen Feuerwehr Adorf im Erzgebirge,
- Lohr Umweltservice,
- Polizei Sachsen,
- Falck Rettungsdienst,
- Technisches Hilfswerk
und - Verkehrswacht.
Die ersten Rundfahrten mit dem Löschfahrzeug durch Thalheim starteten und die Gruppe, welche mit Schauvorführungen durch den Tag begleitete, bereitete sich auf ihren ersten Einsatz vor. Bei bestem Wetter mit strahlendem Sonnenschein verwandelte sich der Festplatz zu einem lebhaften Gelände, auf dem es zwischen Bastelstraße, Zuckerwatte, Speiß und Trank und vor allem viel Feuerwehr einiges zu erleben und erkunden gab.
Hilferufe und dröhnendes Martinhorn
Pünktlich um 12 Uhr ertönten Hilferufe vom Richter-Müller-Teich. Kurz darauf schallte das Martinhorn unseres LF10 entlang der Stadtbadstraße. Die erste Schauvorführung begann, bei der mittels Schlauchboot eine Person, welche im Teich zu Ertrinken drohte, aus dem Wasser gerettet werden musste.
Bereits eine Stunde später fand die nächste Schauübung, gemeinsam mit dem Rettungsdienst, auf dem Festplatz statt. Hier befreiten die Kameraden eine unter dem Hinterreifen eines Bauhoffahrzeuges eingeklemmte Person mit Hilfe der Seilwinde des HLF20 und der Drehleiter.
Gegen 15 Uhr wurde in der Mitte des Reiterplatzes ein selbstgebautes Fachwerkhaus aufgestellt, welches auch sogleich in Brand geriet. An diesem zeigte unser Nachwuchs, die Jugendfeuerwehr Thalheim, dass sie ihre Löschtechnik beherrscht. Nach wenigen Minuten hieß es hier: Feuer aus!
Um 16 Uhr schepperten zwei Fahrzeuge an jener Stelle ineinander, an der zuvor noch das Fachwerkhäuschen brannte. Der Fahrer verließ das Fahrzeug und rannte davon. Seine Beifahrerin blieb eingeklemmt im Fahrzeug zurück. Schnell eilten unser HLF 20, die Drohneneinheit der Feuerwehr Adorf, der Rettungsdienst und die Polizei zur Unfallstelle. Während die Polizei gemeinsam mit der Drohneneinheit schnell den flüchtigen Fahrer dingfest machen konnte, kämpfte sich die Besatzung des HLF20 mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät durch das Blech des verunfallten Fahrzeuges. Nachdem die Türen und das Dach entfernt waren, konnte die eingeklemmte Patientin gemeinsam mit dem Rettungsdienst aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Als letzte Übung des Tages wurde eine verletzte Person mittels Drehleiter und Rollgliss aus einem Container gerettet. Diese Übung sollte das Retten aus einem Schacht demonstrieren. Schnell wurde die Person mittels Schleifkorbtrage aus der "Tiefe" gerettet.
Die Übungen, welche zahlreiche Zuschauer aufmerksam und interessiert begleitet haben, wurden von unserem Kamerad Dirk Rietig mit detailreichen Erklärungen moderiert.
Die große Party
Als langsam die Dämmerung eintrat und vor der Bühne Feuerschalen erleuchteten, füllte sich mehr und mehr der Platz mit Menschen. Die Stimmung war bestens und die Coco Band betrat die Bühne. So wurde ab 20 Uhr ausgelassen gefeiert.
Gegen 21 Uhr leerte sich das Festgelände und Massen an Menschen versammelten sich um den Richter-Müller-Teich. Bei der Licht-und Wassershow der Freiwilligen Feuerwehr Zwönitz schoss in der Mitte des Teiches Wasser zu Musik und einer Lichtshow rhythmisch in die Höhe. Beendet wurde diese mit einem tobenden Applaus.
Danach ertönte noch bis Mitternacht die Livemusik der Coco Band von der Bühne. Damit endete der zweite Festtag als voller Erfolg.
Galerie - 2. Tag
Fotos: Blaulichtfotografie Erzgebirge, Sven Meischner, Feuerwehr Thalheim / Privat
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